Abgeschlossen
V3-1: Dr. Wolfgang Gündel - Neuro- und sensomotorische Regulationsstörungen bei Kindern mit frühkindlichen persistierenden Reaktionen - ein Paradigmenwechsel
Neuro- und sensomotorische Regulationsstörungen bei Kindern mit frühkindlichen persistierenden Reaktionen
Reflexe sind Erregungsmuster im Nervensystem, die vorgeburtlich und in den ersten Wochen nach der Geburt eines Säuglings die sensomotorische Reifung bedingen bzw. forcieren. Sie sind unwillkürliche Reaktionen auf innere und äußere Reize, die nach der Geburt zunehmend einer kortikalen Kontrolle unterliegen. Dabei kommt es zur Überlagerung der Primitivreflexe durch noch komplizierte Reflexmusterschaltungen (sogenannte Stellreaktionen) und der Entwicklung der Willkürmotorik. Etwa am Ende des ersten Lebenshalbjahres sollten die Haltungsreflexe durch die Stellreaktionen abgelöst werden. Diese ebnen den Weg für die sich allmählich aufbauenden Gleichgewichtsreaktionen (Bobath 1971). Im Zuge dieser Entwicklung sorgen dann Kettenreflexe dafür, dass das Aufrichten, das Aufsetzen, das Knien und Aufstehen sowie das Aufstützen möglich werden (Göllnitz 1981). Die Balancereaktionen verfeinern sich zunehmend und sichern die interessanteste Integrationsleistung der Motorik beim Menschen: den aufrechten Gang. In diesem Vortrag werden insbesondere neuro- und sensomotorische Entwicklungsschwierigkeiten besprochen, die durch frühkindliche persistierende Reaktionen mit bedingt werden. Im Sinne eines Paradigmawechsels werden hierbei die Begriffe „Persistierende frühkindliche Reflexe“ und so genannte „Persistierende frühkindliche Reaktionen“ näher beleuchtet. Dabei rückt der Autor persistierende Reaktionen eines „Asymmetrischen Tonischen Nackenreflexes“ in den Mittelpunkt der Betrachtung. Im Rahmen der Ausführungen werden auch eine Beobachtungsbatterie für das Erkennen o.g. Phänomene sowie einen kurzer Überblick zur Mototherapie gegeben.
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